Siem Reap, das Tor zu Angkor Wat, so wird die Stadt im Nordwesten Kambodschas genannt. Die Ruinen des einstigen Khmer-Königreiches sind Anziehungspunkt für zahllose Touristenschwärme aus aller Welt – und das absolut zu Recht.
Um die weitläufigen Tempelanlagen zu besichtigen bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, doch in keinem Fall kommt man um Angkor Enterprise herum. Hier pilgert jeder Besucher von Angkor Wat hin, egal ob mit dem Tuk Tuk oder einem vollklimatisierten Bus, um sich eine Eintrittskarte zu kaufen. Das riesige Gebäude hat allerdings so viele Schalter, dass sich keine langen Schlangen bilden und man sehr schnell an die Reihe kommt. Es gibt 1, 3 oder 7-Tage-Tickets. Wer die Zeit hat und sich nicht hetzen möchte, ist mit einem 3-Tages-Ticket für 62$ gut beraten. Dann heißt es „Bitte lächeln“ und schon wird die mit Foto versehene Eintrittskarte über den Tresen geschoben. Diese wird an den einzelnen Tempeln immer wieder kontrolliert und sollte bei einer mehrtägigen Tour stets griffbereit sein und nicht im Hotel vergessen werden. Danach kann es richtig losgehen. Der Fahrtwind des Tuk Tuks ist eine willkommene Abkühlung in der langsam schwüler werdenden Luft.
DER ANGKOR WAT
Eine breite Hängebrücke führt über einen Wassergraben auf das erste Gebäude der Tempelstadt zu. Ehrfürchtig erkunden wir Säulengänge mit Verzierungen an so gut wie jeder Wand und jeder Säule. Die in Stein gehauenen Figuren von Apsara-Tänzerinnen, Kriegern, Schriftzeichen und Schlachten sind unglaublich detailliert und gut erhalten. Wir können uns nahezu frei durch alle Gänge bewegen, nur an wenigen Stellen halten Absperrseile die Touristen von den Kunstwerken fern oder verbieten Schilder das Anfassen der Wände. In Deutschland wäre das absolut undenkbar.
Auf der anderen Seite treten wir wieder ins Freie und blicken über einen langen steinernen Weg auf die Hauptattraktion - der großartige Angkor Wat mit seinen in den Himmel ragenden Türmen. Es fällt schwer sich vorzustellen, wie die Khmer im 9. Jahrhundert solch kunstvolle Bauwerke errichten konnten, ohne moderne Werkzeuge und Maschinen. Immer wieder halten wir inne, um die gemeißelten Statuen und Wandbilder genau zu betrachten, die fast jeden Zentimeter bedecken und der Fotoapparat wird gar nicht mehr in die Tasche gepackt. Ein ehrfürchtiges Gefühl macht sich breit, während wir durch dieses monumentale Kunstwerk laufen und aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen. Die Größe der Gebäude ist überwältigend und obwohl viele Besucher durch die Tempel streifen, haben wir immer mal wieder ein Fleckchen für uns und fühlen uns wie die Entdecker dieser einzigartigen Anlage. Wir könnten wohl einen ganzen Tag dort verbringen, aber auf der „Kleinen Rundtour“ warten noch weitere Tempel darauf, entdeckt zu werden.
AFFEN UND STEINGESICHTER
Angkor Wat ist der größte Tempelkomplex der Welt. Über 1000 Tempel und Heiligtümer wurden auf den mehr als 200 km² bisher entdeckt, daher verbringt man insgesamt einige Zeit im Tuk Tuk oder dem Bus. Besonders sportliche Touristen sind mit dem Fahrrad unterwegs und schwitzen in der heißen kambodschanischen Sonne. Die macht den bleichgesichtigen Urlaubern schwer zu schaffen, denn bei einem Besuch der heiligen Tempel muss man sich auch an den Dresscode halten: Schultern und Knie müssen bedeckt sein, sonst kann der Eintritt verwehrt werden. Zu empfehlen sind also leichte, angemessene Kleidungsstücke, festes Schuhwerk und ein guter Sonnenschutz – auch eine Kopfbedeckung ist nützlich – und natürlich viel Wasser.
Auf dem Weg zum Angkor Thom, der „Großen Stadt von Angkor“ flitzen Affenbanden am Straßenrand entlang oder fläzen sich im Schatten, während das steinerne Gesicht über dem Süd-Tor den Besuchern respektheischend entgegen blickt.
Dann taucht der Bayon, der Haupttempel von Angkor Thom, hinter den hohen Bäumen auf. Auch bei diesem Anblick stockt der Atem. Zahlreiche Türme ragen in die Höhe, auf jeder Seite ein riesiges Gesicht aus behauenen Steinquadern, die schützend in alle Richtungen Ausschau halten. Über steile Treppen geht es nach oben und wir wandern auf uralten Steinen zwischen den Gesichter-Türmen hindurch, die uns stets mit ihren Blicken zu beobachten scheinen. Es folgen noch einige weitere Tempel an diesem ersten Tag und jeder hat seine eigene, ganz besondere Geschichte. Viele der Anlagen werden von der Natur zurückerobert. Dicke Baumwurzeln winden sich um die massiven Steine, hohe Bäume haben es sich auf Säulengängen gemütlich gemacht und es bildet sich ein interessanter Einklang, zwischen den von Menschen erschaffenen Tempeln und der tropischen Vegetation.
EIN UNVERGESSLICHER MORGEN
Kontaktieren Sie uns telefonisch unter +49 6024 6718 800 oder per Mail [email protected].